Serra do Cipó

Wenn man den Botanikern Glauben schenken darf, stellen die 1.600 katalogisierten Pflanzenarten nicht einmal die Hälfte aller in diesem Gebiet existierenden Spezies dar. Das Mosaik der Flora ist so vielfältig, das sich die gesamte Region in kontinuierlicher Blüte befindet – ein Laboratorium unter freiem Himmel und zu jeder Jahreszeit ein Paradies für den Botaniker.

Die Serra liegt am südlichen Ende der Serra do Espinhaco (Rückgratsgebirge), einer Kette von durchschnittlich 1300 Meter hohen Hochebenen und Bergen (höchster Gipfel: 2033 Meter), die Brasilien auf einer Breite von 50 bis 100 Kilometern etwa 1000 Kilometer von Minas Gerais bis Bahia durchzieht. Ihre spezielle Hochlandvegetation, die “campo rupestre”, wird dem atlantischen Regenwald zugeordnet, der sich ursprünglich vom Osten bis zum Atlantik erstreckte. Inzwischen ist er bis auf einen marginalen Rest von 1 % vernichtet.

Die Serra do Espinhaco, als Grenze zwischen diesen beiden Biomen, weist eine extrem hohe und seltene Biodiversivität auf und ist als Quellgebiet von einer einzigartigen Ursprünglichkeit. Trotz ihrer bedrohten Artenvielfalt und herausragenden Rolle für die Trinkwasserversorgung von vielen Millionen Menschen sind nur wenige Prozent im tatsächlichen Sinne „geschützt“; Ihr überwiegender Teil ist durch menschliche Aktivitäten äußerst bedroht oder bereits degeneriert.

An dieser Schnittstelle möchte das Projekt in Altamira mahnend und schützend zugleich Pate, Fürsprecher, Meinungsbildner und Multiplikator sein – zugunsten der bedrohten Schätze und Regionen dieser Welt.  Das Projekt „Altamira“ erreicht man in 2 Stunden mit dem Auto von Belo Horizonte aus, wo auch Direktflüge aus Europa ankommen